Ein Spektakel in Licht und Ton auf der Landesgartenschau in Lahr
Der Anruf einer Bekannten aus Kippenheim war von ungläubigem Erstaunen geprägt: "Hab' ich was verpasst? Ist die Landesgartenschau schon zu Ende mit diesem gigantischen Feuerwerk, das wir bis hierher sehen können?". In der Tat hatte das Veranstalter-Duo Elektrizitätswerk Mittelbaden und Sparkasse Offenburg-Ortenau an diesem Abend, um es einmal etwas flapsig auszudrücken, nicht gekleckert, sondern wahrhaft geklotzt. Was die über das ganze Gelände des Seeparks verteilten enormen Besuchermengen zu sehen und zu hören bekamen, war kein Fünf-Minuten-Feuerwerk mit ein bisschen Musik-Untermalung, sondern eine bis ins Detail professionell aufgestellte Show, die allen noch lange in guter Erinnerung bleiben wird. Vor allem den vielen Kindern vom Kita- bis zum Schulalter, die es sichtlich genossen haben, während des Zuhörens nach Einbruch der Dunkelheit auf dem Rasen herumzutollen, die Grenzen der Absperrbänder auszuloten, die um das E-Werk-Zelt herum gespannt worden waren und dabei ihren Eltern oder Großeltern Löcher in den Bauch zu fragen: "Wie alt sind die Kinder die da auf der Bühne sitzen? Wann fangen die jetzt an zu spielen? Wie heißt die Musik? Wann kommt endlich das Feuerwerk?" Manche dieser Fragen haben sich sehr schnell von selbst beantwortet, vor allem die nach dem "Wann ... ?"
Eine kurze Ansprache und schon legte die Sinfonietta der städtischen Musikschule los mit einem Stückchen Mozart zum Aufwärmen, um dann nahtlos zum ersten Glanzlicht des Abends anzusetzen: der Feuerwerksmusik des Barock-Komponisten Georg Friedrich Händel, dargeboten in ihrer vollen Länge von annähernd 20 Minuten und in einer klanglichen und spieltechnischen Qualität, die erstaunlich ist für ein Jugendorchester. Dazu das meisterlich inszenierte Feuerwerk: Farben, zeitliche Abfolge, Choreografie – hier hat alles bis aufs i-Tüpfelchen gestimmt. "Oma, guck mal, die vielen kleinen weißen Lichtchen, das sieht aus wie ein Sternenregen!", lautete der Kommentar einer Sechsjährigen, die es sich gemütlich liegend auf der Isomatte bequem gemacht hatte und dem Spektakel unterm Regenschirm hervor begeistert zuschaute.
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